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Charlotte Seidel berichtet vom Einführungsseminar der LKJ Sachsen

110 Freiwillige fielen am 22. September in Colditz aus den Bussen, die sie von Dresden, Leipzig oder Chemnitz auf das Schloss gebracht hatten –oder besser gesagt: an den Fuß des Felsens, sodass die ersten Kompetenzen die erworben wurden, Wadenmuskeln waren.

Aus verlegen herumdrucksenden Fremden von der Bushaltestelle waren schnell plaudernde Weggefährten geworden, denen man vielleicht noch nicht eindeutig einen Namen zuordnen konnte, aber deren Gesichter in der Kategorie ‚freundlich und bekannt‘ gespeichert wurden und so waren die Zimmer unkompliziert eingeteilt und der erste Programmpunkt stand an. Im Saal der vor Ort ansässigen Landes Musikakademie begrüßten die Koordinatorinnen der LKJ Sachsen alle Ankömmlinge bevor die oft gesehene Tabelle, wer, mit wem, an welchem Tag, bei welcher Koordinatorin eine Seminargruppe bilden würde, zum Leben erwachte und man sich in vier Gruppen splittete. Der erste Tag gehörte ganz dem Kennenlernen: erst die knapp 30 Leute aus dem jeweiligen Seminar und am Abend das ganze bunte Sammelsurium an Charakteren. Bis kurz vor Abfahrt sollte man immer wieder das Vergnügen haben auf bislang unbekannte Menschen zu treffen.

Vom Grundgerüst gestaltete sich ein Tag auf Schloss Colditz wie folgt: Nach dem Frühstück trafen sich die einzelnen Seminargruppen, um, gut versorgt, denn die Herberge generierte eine Unterbrechung für Mittagessen und Kaffeepause,  miteinander zu arbeiten bis es Abendessen gab. Thematisch wurde Organisatorisches zum Freiwilligendienst Kultur und Bildung besprochen, Ideen für das eigenverantwortliche Projekt geschmiedet und Wissen zu Projektmanagement vermittelt; über den Begriff Kultur und die Strukturen der Kulturlandschaft Sachsens gesprochen und die Wege der Teilhabe an der Seminargestaltung kommender Zusammentreffen sowie am System Freiwilligendienst vorgestellt und auch politische Sprecher gewählt. Die Inhalte wurden auf unterschiedlichste Art und Weise - als Vortrag, in der Diskussion oder als Gruppenarbeit und immer wieder in Verknüpfung mit kleinen Kreativaufgaben – vermittelt. Darüber hinaus konnte man in der freien Zeit beispielsweise den Tag etwas früher mit einer Morgenaktivität wie Yoga, einem Spaziergang oder Theaterübungen beginnen, an einer Schlossführung teilnehmen, abends gemeinschaftlich einen Film sehen oder man hatte sich zusammengefunden, um Musik zu machen.

Seminar, das hieß vor allem ganz viele junge Menschen treffen aufeinander, die in derselben Situation sind. Zum einen in der Hinsicht, dass man anderen Kulturinteressierten begegnete, mit denen man sich austauschen konnte, was denn die neue Stadt in dieser Hinsicht noch zu bieten hat, wo man mitmachen könnte und vielleicht auch schon, wie es denn mit dem Plan vom Glück nach dem Freiwilligenjahr aussieht. Zum anderen finden sich alle mit einer neuen Arbeitssituation konfrontiert, man kann darüber sprechen wie es einem in seiner Einsatzstelle geht, welche Aufgaben man übertragen bekommt, ob es das ist, was man sich darunter vorgestellt hat und wie man seine Zeit selbst mitgestalten kann, um zufrieden zu sein.

Ein Punkt, um ein angenehmes Jahr zu haben, stand am Ende auf jeden Fall fest: Wieder zu einem Seminar fahren, wieder neues Erfahren, wieder solch prima Menschen treffen und bei der Abschlussfeier traurig sein, dass es schon vorbei ist.